Lobbyismus in Brüssel und Berlin

Lobbyismus im Mehrebenensystem der Europäischen Union
Staatliche und nichtstaatliche Interessenvertretung 

„Qatar corruption scandal rocks EU Parliament“ titelte Ende 2022 POLITICO. Auf den ersten Blick keine wirklich gute Meldung für die relativ junge europäische Demokratie. Das Proseminar Lobbyismus im Mehrebenensystem der Europäischen Union ordnet auch die aktuellen Entwicklungen ein. Im Fokus aber steht der Zusammenhang zwischen grenzüberschreitendem Lobbyismus und Public Diplomacy in der Gesetzgebung des Mehrebenensystems Europäische Union. Die kritische Untersuchung geht von theoretischen Fragen der Demokratieforschung und der Europastudien aus, gibt aber vor allem praktische Beispiele des Lobbyismus und der Gesetzgebung unter Einschluss nationaler Europapolitik in Berlin.

Wird Lobbyismus langläufig als Einflussnahme durch Wirtschaftsinteressen auf die Politik definiert, so wird auf der anderen Seite propagiert, über Interessenvertretung eine pluralistische Demokratie in der EU stärken zu können. Im Seminar wird neben dem Lobbyismus in der EU-Gesetzgebung auch das „Antichambrieren“ mitgliedstaatlicher Diplomatie behandelt. Im Seminar werden auch Begriffe und Konzepte wie Zivilgesellschaft und Partizipative Demokratie kritisch reflektiert.

Referate bieten im Seminar eine erste Grundlage zur Diskussion. Über ein erstes Blockseminar-Wochenende im Mai hinweg bildet Gruppenarbeit (insb. Problemorientiertes Lernen) den Kern der Wissensvermittlung und -aufbereitung. Mit Hilfe von Social Media und aktiver Wikipedia-Arbeit werden die Studierenden möglichst praxisnahe Einblicke in die Möglichkeiten von Public und Digital Diplomacy erhalten.

Zum Abschluss und zur Evaluierung wird eine Blockveranstaltung in Berlin angeboten, mit Besuchen bei Interessensvertretungen, bei der Vertretung der Europäischen Kommission, der Bundesregierung und dem Bundestag.

Literaturverzeichnis 

Neben der wissenschaftlichen Arbeit werden auch alternative Instrumente des „Learning by doing“ vermittelt. Hierzu gehört auch die aktive Anwendung von Web 2.0.

Als Leistungsnachweis erfolgt durch Hausarbeit (ca. 15 Seiten).

Ein Leistungsnachweis ist nur möglich, wenn in der Enzyklopädie Wikipedia substanzielle Änderungen zum jeweiligen Thema vorgenommen und nachgewiesen wurden.